Haftpflichtversicherung für Freiberufler


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Tobias Dierich 05 Jul, 2020  ·  3 min Lesezeit

Was passiert, wenn bei einem Projekt etwas schiefgeht – wenn eine Person zu Schaden kommt oder wenn ein Kunde aufgrund eines Fehlers Umsatzeinbußen verzeichnet?

Viele Freiberufler haben sich zwar bereits Gedanken über das Thema Haftung gemacht, doch viele haben sich noch nicht entsprechend abgesichert.

Dabei kann dich eine Haftpflichtversicherung vor existenzbedrohenden Lagen bewahren.

Wir erklären dir, welche Haftungsfälle du mit einer Versicherung abdecken kannst und was eine gute Haftpflichtversicherung kostet.

Was übernimmt die Haftpflicht?

Übliche Haftpflichtversicherungen für Freiberufler zahlen, wenn du einen Personenschaden oder einen Sachschaden verursacht hast.

Dies kann beispielsweise passieren, wenn du bei einem Meeting mit einem Kunden einen Laptop beschädigst.

In solchen Fällen übernimmt dann deine Haftpflichtversicherung den Schaden.

Auch Personenschäden, welche häufig eine sehr hohe Schadenssumme erreichen, werden von einer Haftpflichtversicherung abgedeckt.

Jedoch übernehmen Haftpflichtversicherungen nur Schäden, die du Dritten verursacht hast. Schüttest du z. B. ein Glas Wasser über deinen eigenen Laptop, musst du den Schaden leider selbst bezahlen.

Haftpflicht vs. Vermögensschadenhaftpflicht

Häufig entstehen Schäden jedoch auch auf indirektem Wege. Bist du als freiberuflicher Softwareentwickler tätig, und eines deiner Softwareprojekte beinhaltet ein Fehler, wodurch deinem Kunden Umsatz entgeht, entsteht auch hier ein Schaden auf Seiten deines Kunden.

Diese Art von Schaden, welche weder ein Sachschaden noch ein Personenschaden ist, wird als Vermögensschaden bezeichnet.

Vermögensschäden werden nicht von einer normalen Haftpflichtversicherung abgedeckt, sondern müssen durch eine zusätzliche Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abgesichert werden.

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Was kostet eine Haftpflichtversicherung?

Die Höhe des Versicherungsbeitrags wird bei fast allen Versicherungen anhand des Jahresumsatzes und der Tätigkeit berechnet. Zusätzlich spielt auch die gewünschte Höhe der Versicherungssumme eine Rolle.

Für Freiberufler und Solo-Selbständige genügt jedoch üblicherweise eine geringe Versicherungssumme. Wir empfehlen eine Versicherungssumme von 500.000 Euro für Vermögensschäden bzw. 2.000.000 Euro für Personen- und Sachschäden.

Eine solche Versicherung sollte nicht mehr als 500 Euro (netto) pro Jahr kosten.

Für wen lohnt es sich?

Gewisse Freiberuflergruppen wie z. B. Rechtsanwälte oder Steuerberater sind laut Gesetz pflichtversichert.

Andere Gruppen wie Berater, Texter oder Grafikdesigner können jedoch selbst entscheiden, ob sie sich versichern möchten oder nicht.

Daher sollte zunächst das individuelle Risiko eingeschätzt werden.

Berater haben häufig eine große Verantwortung wodurch bei falscher Beratung schnell ein größerer Vermögensschaden entstehen kann. Daher empfiehlt es sich hier eine entsprechende Versicherung abzuschließen.

Anders jedoch bei Textern oder Grafikdesignern – hier entsteht üblicherweise eher selten ein Vermögensschaden weshalb auf eine Versicherung verzichtet werden kann.

Generell empfiehlt es sich aber eine Versicherung für Personen- und Sachschäden abzuschließen, da diese bereits für wenig Geld zu haben ist und vor hohen Forderungen insbesondere bei Personenschäden schützt.


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